Nachruf auf Br. Karlheinz Vogelgesang

Am 30. August ging unser Bruder Karlheinz Vogelgesang im Alter von 79 Jahren nach monatelanger, unheilbarer Krankheit in die Herrlichkeit Jesu ein! Er hat sein Leiden geduldig getragen und sich in diese Wegführung geschickt, alles im Glauben angenommen und ein Ja dazu gefunden und sich auf die ewige Gemeinschaft mit Jesus gefreut.

„Sehnsucht nach einem Leben in Gemeinschaft mit Gott, so könnte ich die ersten 20 Jahre meines Lebens überschreiben,“  begann Br. Karlheinz seinen Lebensbericht, den er vor einigen Jahren schriftlich verfasst hat.

Er wuchs in seiner Familie mit dem ein Jahr jüngeren Bruder Werner in Frankfurt / Main auf.  

17 Jahre später wurde seine Schwester Ruth geboren. Nach der Grund- und Realschule absolvierte er von 1955 bis 1958 eine Elektromechanikerlehre, um dann Elektrotechnik zu studieren. Aus gesundheitlichen Gründen musste er das Studium vorzeitig abbrechen.

In dieser Zeit fiel ihm eine christliche Schrift in die Hände, durch die er verstand, „warum Jesus Christus am Kreuz sterben musste und dass dies auch für mich geschah. Es begann eine persönliche Beziehung zu meinem himmlischen Vater, die meinen Alltag bestimmte. Diese Gute Nachricht von der Lebensgemeinschaft mit Jesus musste ich unbedingt weitersagen. Um es möglichst vielen Menschen zu sagen, suchte ich nach einer Ausbildung und ich bekam Kontakt mit dem Theologischen Seminar Adelshofen.“

Von 1963 bis 1966 absolvierte Br. Karlheinz in Adelshofen die damals noch dreijährige Ausbildung zum Gemeindepädagogen.

Hier erkannte ich, welch ein Segen auf dem gemeinsamen Leben und Dienst von Christen liegt und alle sich mit ihren verschiedenen Persönlichkeiten und Gaben einbringen konnten. Gott ließ auch beim Kennenlernen der Gemeinschaft in mir die Gewissheit wachsen, dass ich mein Leben und meinen Dienst innerhalb der Kommunität gestalten darf. Und so trat ich 1966 in die Kommunität Adelshofen ein.

Von 1967 bis in die 90-er-Jahre war er als Dozent am Theologischen Seminar tätig, und war auch ein viel gefragter Seelsorger für Gäste von außerhalb und Mitglieder der Hausgemeinschaft des Lebenszentrums. Er hatte für jeden ein gutes, ermutigendes Wort. Er wirkte weithin in der Stille und im Verborgenen, stets freundlich, mit einem Sinn für Humor. Br. Karlheinz war ein treuer Beter und Seelsorger.

Seine körperliche Kraft war sehr begrenzt, doch er sagte und schrieb:

Ich hänge mich Tag für Tag, Stunde für Stunde an meinen Herrn Jesus Christus und erwarte die Ausrüstung von ihm für mein eigenes Leben, für das gemeinsame Leben und für den Dienst, in der Gewissheit, dass nur Gott einen gesegneten Dienst schenken kann. Und bis ein Tag vergangen ist, hat mein geliebter Herr viel Verehrung und Dank von mir für seine Ausrüstung und sein gnädiges Wirken im Alltag zu hören bekommen!

Viele Menschen kamen in den Wochen vor seinem Heimgang noch einmal, um sich dankbar für seine seelsorgerliche Begleitung von ihm zu verabschieden. Zu einem sagte er schließlich: „Nun verabschieden wir uns … vorübergehend!“

(Von Br. Hubert Weiler)