Aus unserer Lebensordnung

Unsere kommunitäre Nachfolge konkretisiert sich über allgemein-christliche Nachfolge hinaus in den sogenannten Evangelischen Räten. Wir haben sie für uns so formuliert: „Ich will Jesus Christus folgen in Ehelosigkeit, Gütergemeinschaft, einfachem Lebensstil und mündigem Gehorsam.“

 

Ehelosigkeit

Die Berufung zur Ehelosigkeit ist eine persönliche Führung und besondere Berufung mit Zeichencharakter. Nach reformatorischem Verständnis ist sie kein Weg höherer Geistlichkeit. Der zölibatäre Lebensrahmen ermöglicht eine größere Verfügbarkeit und Freiheit im Dienst. Wir wollen uns in dieser Führung Gott umso mehr zuwenden, ihn lieben, ihm dienen und ausschließlich für ihn und die Menschen da sein. Wir sind zwar ehelos, aber zur Gemeinschaft berufen. Wir leben ohne Ehe, aber nicht ohne Beziehungen.

 

Gütergemeinschaft und schlichter Lebensstil

Konkret entschließen wir uns zu einem schlichten Lebensstil und Gütergemeinschaft. Wir stellen Gott unsere Besitztümer, unsere Gaben, unsere Zeit und Kraft zur Verfügung und bringen sie in die Gemeinschaft und für die Erfüllung des gemeinsamen Auftrags ein. Wir leben nach der Verheißung: „Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit, dann wird auch alles gegeben, was ihr zum Leben nötig habt.“ (Mt 6,33)

 

Gehorsam

Wie jeder Christ sind wir zu einer hörenden Lebenshaltung gerufen. Wir folgen Jesus, der nicht seinen eigenen Willen suchte und tat, sondern den des Vaters. Kommunitärer Gehorsam bewegt sich zwischen den Polen Gemeinsamkeit und Individualität, Bindung und Freiheit. Wir wollen uns sowohl vor beliebigem Individualismus als auch vor gleichmachendem Kollektivismus hüten. Es geht nicht um das bloße äußerliche Einhalten von Einzelregeln, sondern darum, dass wir uns hörend auf den Willen Gottes ausrichten und in Einheit das gemeinsame Ziel zu erreichen suchen. Wir bejahen geistliche Autorität im Sinne des neuen Testamentes und unterstellen uns der zur Leitung gewählten Geschwister.