01_2023

01_2023

Wahrgenommen

Die Jahreslosung rückt eine Eigenschaft Gottes wortwörtlich ins Blickfeld. Gott sieht uns. Wie sollte es auch sonst sein. Das ist doch eine Selbstverständlichkeit. Er hat uns Menschen gemacht und gewollt und dabei mit einem faszinierenden Sehorgan ausgestattet. Es wäre doch seltsam, wenn Gott selbst, der uns das Augenlicht schenkte, uns nicht sähe.

 

Dieses Bewusstsein, dass Gott uns sieht – immer und an jedem Ort - kann Freude und Angst auslösen. Darum ist dieses Sehen Gottes in der Jahreslosung besonders bemerkenswert. Im Kontext der Bibelstelle in 1.Mose 16 finden wir eine Frau ohne Lebensmut, verzweifelt, hilflos und allein. In dieser Situation stellt sie fest: Ich bin doch nicht allein! Da ist ein Gott, der mich sieht und der mir hilft. Warum tut er das? Eine wichtige Frage, denn Gott wusste: Hagar war kein Unschuldslamm, auch das hatte er gesehen. Doch das führt nicht dazu, dass er seinen Blick abwendet. Nein, er suchte und fand sie (1.Mose 16,12). Denn er hatte sie in ihrem Elend gesehen und gehört (Vers 11).

 

Gott hat Augen und Ohren offen für Menschen im Elend, in der Fremde und Gottesferne. Er wendet sich ihnen ganz individuell zu. Für jeden, der sich verlassen, gedemütigt, elend oder einfach nur alleine fühlt, gilt: Gott sieht dich und ruft dir durch Jesus zu: „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.“ (Matthäus 11,28)

 

Hagar war nach dieser Begegnung so ermutigt und gestärkt, dass sie zurückgehen konnte. Sie ging wieder dorthin, von wo sie geflohen war, an den Ort, den sie voller Verzweiflung hinter sich gelassen hatte. Sie konnte dies, weil sie erkannt hatte, dass Gott sie sieht und hört. Möge Gott Ihnen in diesem neuen Jahr immer wieder ebendiese diese Gewissheit schenken, dass er auch Sie sieht und hört. Denn in diesem Wissen können wir gelassen nach vorne schauen. Wir wissen nicht, was uns erwartet. Aber wir sind gewiss: Gott sieht und hört uns. Was für eine Zusage! Was für ein Trost!