„Ohrfeigen und Blumensträuße“

Kommunitätsfeier in Adelshofen – Einsetzung der neuen Leitenden Schwester

Zum „54. Geburtstag der Kommunität“ begrüßte Br. Matthias Böker, der Leiter des Lebenszentrums, die etwa 700 Gäste in der großen Halle des Zentrums. Die Entpflichtung von Sr. Dora Schwarzbeck und die Einsetzung von Sr. Martina Luschnat als Leitende Schwester erklärte er das Tagesprogramm.

Mit dem ausführlichen Programmheft konnten die Gäste den Tag unter dem Motto „Gemeinsam wachsen zu Christus“ gut verfolgen. Das Thema des inneren Wachstums griff dann auch Festprediger Pfarrer Martin Moehring (Adelshofen) auf: „Wachstum im Glauben ist ein Kernthema jeder Kommunität und jeder Kirchengemeinde“, das heiße, ein Christ solle nicht beim „Ich bin glücklich, wenn ich meinen Willen durchsetzen kann“ stehen bleiben. Das mache sehr einsam. Die Frage, was der Gemeinschaft dient, sei der richtige Ansatz. Und „darin liegt auch eine missionarische Möglichkeit, wenn die Menschen spüren, dass sie angenommen sind, persönlich und in der Gemeinde“. Wir sollten Lebensgemeinschaften sein, nicht nur Dienstgemeinschaften, „das sind Anziehungspunkte für andere Menschen, das ist das, was die Welt braucht!“Sr. Dora bedankte sich anschließend bei ihren Weggefährten in diesen fast 40 Jahren Kommunitätszugehörigkeit und in der Leitungsverantwortung. „Die Aufgaben einer Leitungsperson ist es, die Ohrfeigen und die Blumensträuße entgegen zu nehmen. Und Gott sorgt dafür, dass es im rechten Maß bleibt“, sagte sie unter dem herzlichen Lachen der Gäste. Auch ein Dank für die gute Zusammenarbeit mit dem Kirchenbezirk und der Kirchenleitung folgte und schließlich ein Dank an ihre Familie und Verwandten, die in großer Zahl anwesend waren. Und dann kam die Überraschung für die Hauptperson des Vormittags. Nach Dankesworten von Kommunitätsgeschwistern, Mitarbeitern und der Kirchengemeinde hoben alle im Saal vorher unter den Stühlen befestigte Blätter mit dem Wort DANKE in die Höhe. Überwältigend! „Es ist eine persönliche Beziehung geworden, in der gegenseitiges Vertrauen gewachsen ist“, würdigte Dekan Hans Scheffel Sr. Dora als „Brückenbauerin und Türöffnerin für den Kirchenbezirk“.

Nach dem Mittagessen und vielen Begegnungen wurden einige Führungen durch Haus und Gelände von vielen Gästen gerne in Anspruch genommen.

Gemeinschaft lebendig erhalten

Der Nachmittag begann mit einem großen Dank von Br. Matthias Böker an die Freunde – für alle Unterstützung durch Finanzen und Naturalgaben und die  praktische Hilfe der Ehrenamtlichen, „ohne die wir unsere Arbeit nicht tun könnten“. Nach einem originellen Anspiel über ihre Hilfsbereitschaft und Spontaneität, kam die neue Leitenden Schwester Marina Luschnat zu Wort, die sich „mehr als ‚Innenministerin‘ versteht und die Berufung der Kommunitätsgemeinschaft lebendig halten will.“ Mitschwester Meike Walch ermutigte die „breit begabte und unkonventionelle Frau“ für ihren Weg in der Verantwortung. Mit einer feierlichen Segnungshandlung wurde die 50-jährige Schwester dann in ihre Leitungsaufgabe eingeführt.

Br. Matthias griff dann noch einmal das Gesamtthema ‚Wachstum‘ auf: „Was können wir tun, um persönlich im Glauben zu wachsen?“, fragte er. Es gehe darum, dass Gott unser Wesen prägt, dass wir pivat, im Beruf und in der Gemeinde als Christen „Hörer und Täter“ sind. 

Ein Bericht von Br. Hubert Weiler.


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